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Alabama Hills − Unterwegs in einer Filmkulisse

Ungekannter Filmstar − Im Visitor Center in Bishop haben wir einen unscheinbaren Flyer über die Alabama Hills gefunden. Auf der schlechten Fotokopie sind über 100 Filme aufgelistet, die hier gedreht wurden. Darunter viele Western aber auch Gladiator und StarTrek V und VII. Das Infoblatt weist ausserdem auf ein paar Felsbögen hin, die hier zu finden sind. Die Tatsache, dass wir noch nie vorher von dieser Gegend gehört haben, macht uns umso «gwundriger». Wir beschliessen heute Morgen hinzufahren und den Alabama Hills selber auf die Spur zu gehen.

Unsere Neugierde wird belohnt. Die Landschaft der Alabama Hills ist traumhaft schön und beherbergt ein paar relativ unbekannte Schätze. Dazu gehören zwei Arches (Felsbogen) inmitten der Steinformationen. Der Heart Arch ist, wie der Name bereits verrät, herzförmig. Der andere Bogen bietet einen tollen Bilderrahmen für die dahinterliegende Bergkette mit dem Mount Whitney, dem höchsten Berg in den Lower 48.

 

Schweizer Treffen − Wir erkunden die verschiedenen Felsformationen, fahren mit dem Vierradantrieb etwas weniger gut ausgebaute Pisten ab und treffen ein paar witzige Leute. Darunter ein Schweizer Duo. Er ist vor vielen Jahren nach Alaska ausgewandert. Seine Cousine aus St. Gallen kommt ihn fast jedes Jahr besuchen. Dann unternehmen sie jeweils einen Roadtrip im Wohnmobil. Heuer sind sie und seine beiden Hunde im Südwesten der USA unterwegs. Wir werden auf einen Drink in ihr Wohnmobil eingeladen, wo wir Reiseerlebnisse austauschen. Armin erzählt uns von Alaska, wie er es vor über dreissig Jahren als Neuankömmling erlebt hat. Tja, auch «the last frontier» verändert sich... und trotzdem findet man sie noch... die unberührten Flecken Natur und die speziellen Charakteren, die Alaska bevölkern.

 

Drei Pfadfinder aus Californien − Als spezielle Charakteren kann man auch Charlie, Kirk und Terry bezeichnen. Die lustige Truppe aus Californien stattet den Alabama Hills auf dem Weg ins Saline Valley innerhalb des Death Valley Nationalparks einen Besuch ab. Im Saline Valley, welches irgendwo an der westlichen Grenze des Parks liegt, soll es eine wunderschöne Oase mit heissen Quellen geben. Bereits auf dem Dempster Highway erhielt Markus von einem Ehepaar den Tipp, der Oase einen Besuch abzustatten. Nun versuchen uns auch Charlie, Kirk und Terry zu überzeugen. Der Weg dorthin ist nicht beschildert und führt durch ein abgeschiedenes Wüstengebiet. Terry versucht uns auf der Karte den Weg aufzuzeigen, scheint jedoch selber unsicher zu sein. Er spricht von geschlossenen Strassen, deren Absperrungen man einfach umfahren soll; von Verzweigungen, bei denen man vorzugshalber derjenigen Piste folgen soll, die am meisten Reifenspuren aufweist und zum Schluss, als alle bereits verwirrt sind (inkl. Terry) meint er: «Kein Problem. Alles ganz einfach zu finden. Man kann es bereits von der Strasse aus sehen.»

Sicherheitshalber erkunden wir uns später im Visitor Center in Lone Pine über die genaue Lage des Saline Valley und den Weg dorthin. Die auskunftsgebende Dame kann uns zwar eine detaillierte Wegbeschreibung liefern, rät uns aber wegen der schlechten Schotterpiste von einem Ausflug dorthin ab. Der Weg sei holprig und lang. Platte Reifen ein nicht auszuschliessendes Risiko. Bei Regen wird die Strasse zudem unpassierbar und kann einem zum Festsitzen im Saline Valley verdonnern. Sie würde den Trip in dieses abgelegene Gebiet jedenfalls nicht wagen. Wir beschliessen nochmals über die Angelegenheit zu schlafen und erst morgen zu entscheiden.

Interessant ist, dass man selbst hier im lokalen Visitor Center kaum Informationen über die Alabama Hills findet. Erst auf unsere Nachfrage hin, gibt uns die Angestellte ein Infoblatt heraus. Das Gebiet ist wirklich wunderschön und kann es mit den berühmten Pärken von Utah jederzeit aufnehmen. Wir fragen uns, ob man die Alabama Hills vor einem allzu grossen Touristenandrang schützen will und darum bewusst auf mehr Werbung verzichtet.

Uns gefallen die Alabama Hills so gut, dass wir am Abend nochmals reinfahren und dort eine ruhige Nacht verbringen. So sind wir am nächsten Morgen rechtzeitig vor Ort, um die Landschaft im Licht der aufgehenden Sonne zu fotografieren. Nun, bereit wären wir, aber die Sonne versteckt sich hinter einer Wolkendecke und macht unseren Plan zunichte. Frühzeitig machen wir uns daher auf den Weg Richtung Death Valley.